[MK] Hier gibts nun die Lach- und Sachgeschichten zum JGA und Polterabend von unserem Zimmermann!
Wie schreibt man einen Bericht zu zwei feucht-fröhlichen Veranstaltungen, bei denen du dabei warst, aber früher oder später selber der geistigen Umnachtung Tribut zollen musstest? Mit ein, zwei Freiberger Schankbier wagen wir jetzt einfach mal einen Versuch.
Der Billy hatte also die Heirat seiner Lydia im Sommer 2023 angekündigt. Somit musste dem Bachelor auch ein ordentlicher Junggesellenabschied kredenzt werden.
Toni und Eumel stellten als Orgbüro die Weichen früh auf "Sturm" und durch die frühe Planung kamen dann auch stolze 21 Sachsenkrieger zu Billys letztem Umtrunk zusammen – eine bunte Mischung aus Dynamo Fanclub Sayda, Jugendverein Sayda, Jugendclub Friedebach und weiteren, geladenen Schurwerk- und Sportfreunden.
So traf sich "Die Mannschaft" an einem sonnigen Samstagvormittag an der Bushaltestelle „Sayda-Altbau“. Billy wurde inzwischen vom alkoholfreien Hausarrest erlöst und als Seitenwagen-Sozius durch Swen zum Bus gebracht. Nach der Begrüßung erhielt der Zukünftige auch noch sein persönliches Nicki angezogen und das Starterbier wurde unter den Mitstreitern aufgeteilt – ein Akt christlicher Nächstenliebe!
Die Zach-Bude fuhr dann auch gleich vor und der Busfahrer wurde mit einem fairen Schweigegeld ausgestattet. Also ging´s los mit der 737, wobei so manche Erinnerung an den Schulbus nach Dörnthal, BED und Freiberg aufkam. Zwischendrin wurde noch unser "Brandner" eingesammelt. Ansonsten war die Fahrt unspektakulär – die besten Ideen kommen eben nicht schon beim ersten Bier.
In der Kreisstadt FG angekommen, ging´s vom Bahnhof erstmal in die Altstadt, weil der Zug nach Holzhau leider ausgefallen war - SCHADE.
In der Burgstraße wurde gleich nochmal der Biervorrat im EURA-Döner aufgefüllt bzw. gleich hochkant in den Rachen gedonnert und an der...
... Mineralogie noch schnell die Hecke „be…pudert“. Am Untermarkt saß er nun vor dem Freiberger Dom – der Braumeister Michael – der uns schon mit seinem Revuekörper (ein Gandhi kann nicht ernst genommen werden) und einem Schnapskrug für jeden erwartete.
So ging es also mit dem "Micha" auf eine sehr amüsante Bierführung durch Freiberg, die auch so mancher kleinen Passantin die Tränen in die Augen zwang. Da es der Braumeister hier ausschließlich mit einheimischen Männern zu tun hatte, konnte er sprüchemäßig natürlich aus dem Vollen schöpfen, zum Teil so schwarz, dass die nachts noch Schatten werfen würden. Selbst ein Bayer wäre hier kläglich gescheitert. Das Thema Bier passte super zum Anlass und so wurde uns die traditionsreiche Geschichte des Freiberger Bieres als Tour durch die Altstadt nähergebracht, zwischendrin auch mal über die Freiberger Biermeile hinaus – nach Rechenberg und "Marryhill" (Marienberg), nach München und Karl-Marx-Stadt. Und, wer einmal in Chemnitz war, dem gefällt es sowieso überall. Am Obermarkt konnte dann auch der Freiberger Bockbierbrand verkostet werden und die Herren wussten mit ihrem Fachwissen zu glänzen – wer hätte das gedacht! "Weil Bier der Beweis ist, dass Gott uns liebt und es gut mit uns meint", endete die Führung schließlich im 1863 Schankhaus an der alten Freiberger Brauerei. Und weil Trinken ein heiliger Vorgang ist, blieb der Michael auch noch bissl bei uns, denn wer trinkt ohne Trinkspruch – der säuft*! Bei Mühlenbrot (Fettbemme) und Kellerbier lauschten wir noch paar Anekdoten des Braumeisters (eigentlich Bundeswehroffizier a.D.), bevor er sich zur nächsten Weiterbildung verabschieden musste.
Weil es schon mal so gemütlich war, blieb die Brigade gleich noch zur Mittagsvesper und paar mehr Bier, natürlich mit saugfähigem Holzfilz-Bierglasuntersetzer (Robert Sputh, Reichspatent vom 25.10.1892). Wegen terminlicher Verwirrung des Wirts mussten wir das Gelände dann aber frühzeitig verlassen und so zogen wir noch Eins am Kaufland, Richtung Bahnhof, rein. Durch Überpünklichkeit hieß es nun Abgammeln im Schatten vorm Alekto, wo der Billy vor seiner einzigen, ernsten Tagesaufgabe stand – „Muddi“ anrufen – hat er fein gemacht. Dann ging´s mit der 737 und dem Busfahrer vom Vormittag zurück in die heimische Bergstadt.
Und weil die Jungs schon ordentlich geladen hatten, wurde die Rückfahrt natürlich auch etwas lauter. Zwischenzeitliche Unkenrufe wurden gemeinschaftlich gekontert – „Halt dein Maul!“ und die aussteigenden Fahrgäste ordentlich im Chor verabschiedet – „Einer für alle, alle für Einen, ….
Der Ausklang sollte in Billys zweitem Kindergarten bei den „Ratskellerzwergen“ stattfinden. Dort gab´s ein ordentliches Abendbrot und reichlich Fassbier – „Mia, darf ich noch ein Kleines haben?“. Alkoholfreies wurde nicht bestellt – da ist das Beste schon raus. Ansonsten zeichnete sich der Männerchor durch seine Stimmgewalt (z.B. „Mädchen aus Petrovice“, „Leere Worte, Fi**** mich Finsch“) aus und auch bei der Gesangseinlage von Kevin a.k.a. Korni wurde zu Heino und Andreas Gabalier ordentlich mitgemacht. Der kurzweilige Tag endete gegen Mitternacht.
Augenscheinlich sind alle gut Heim gekommen. Du musst ja nur noch wissen, wer du bist und wo du hin willst. Schön war´s!
Sechs Tage später hatte Billy zum Polterabend an der SBS in Sayda eingeladen. Zehn Fanclubmitglieder waren mit Anhang am Start (Rest hatte: Sommerurlaub bzw. Schnupfen). Nachdem der neue Bierkappenteppich bestaunt wurde, knallten wir noch paar Lokusse bzw. Waschbecken und andere Keramiken in die Scherbelecke. Dann ging´s zur Stärkung an die Gulaschkanone und periodisch an die Bar – man bereut jeden Schluck, den man nicht getrunken hat! So konnten die abwechslungsreichen Spielchen mit dem Brautpaar bewundert werden und der Fanclub brachte sich unter dem Motto „Wer Alles kann, lernt Zimmermann … Maurer!“ mit zwei Aktionen für das Paar ein. Beim Dachstuhlbauen und Partner-Quiz, moderiert von Sascha bzw. Etna, sorgten die zukünftigen Eheleute für so manches Grienen (umgangssprachlich „Kriehn´“). Korni wiederholte seinen musikalischen Auftritt der Vorwoche nochmal und dann wurde der Abend bei lockeren Gesprächen und sehr guter Musik genossen. Und weil auch hier zum Abschluss noch ein Trinkspruch sein muss, zitieren wir doch gern noch mal den Freiberger Braumeister:
„D´rum lasst uns öfter einen heben, damit wir alle länger leben!
Eine Woche später wünschten dann noch einige Fanclubmitglieder mit Anhang dem Ehepaar Lydia und Billy Kriehn alles Gute zur Hochzeit und eine glückliche, zufriedene Ehe. Das traditionelle Spalierstehen mit den neuen übergroßen "Eheringen" bildete ein tollen Höhepunkt auf dem Weg zum Ehepaar Kriehn.
Wir freuen uns mit euch!
[Bericht von Marco K.]